Race-News: Erste European Athletics Off-Road Running Championships beendet

Nach den vielen Trailrunning-Highlights der letzten Woche, könnte man annehmen es ginge etwas ruhiger zu am vergangenen Wochenende. Doch mit den ersten Europameisterschaften im Trail und Berglauf wartete, zumindest vom Namen her, ein nächstes Großereignis auf uns. Außerdem fand der Stubai Ultratrail, der Brixen Dolomiten Marathon und der Ultratrail Snowdonia by UTMB statt.

European Off Road Running Championships

In El Paso auf La Palma fanden dieses Wochenende die allerersten Europameisterschaften im Berglauf und Trailrunning statt. Ja der offizielle Name lässt uns schon etwas irritiert zurück. Off Road Running? Eine Begriffs-Erfindung des veranstaltenden europäischen Leichtathletik-Verbandes, der European Athletics. Zumal etwas inkonsistent, da die im November stattfindenden Berg und Traillaufweltmeisterschaften in Thailand unter dem Titel “World Mountain and Trailrunning Championship” firmieren. Über insgesamt drei Distanzen wurde um Medaillen gelaufen. Bergauf (7km), Bergauf und Bergab (15,3 km) sowie Trail  (45,7 km). Für die beiden Berglauf Disziplinen gab es außerdem noch einen U20-Lauf. Eine Ultra-Distanz wurde nicht angeboten.

Sehr erfreulich war der Sieg von Lukas Ehrle aus dem Schwarzwald beim Berglauf U20. Der 18 jährige Schwarzwälder, der bei Ex-Bergläufer Timo Zeiler trainiert, gewann mit komfortablen 2 Minuten Vorsprung.

Bei der für unser Magazin interessantesten Disziplin, dem Traillauf, starteten 39 Männer und 25 Frauen. Für Deutschland waren Anna Hahner und Marcel Höche am Start. Erstere erwischte einen, wie sie selbst sagte, schwarzen Tag und beendete das Rennen auf Platz 23. Siegerin wurde die Französin und amtierende Trailrunning Weltmeisterin aus 2019 Blandine L`Hirondel. Marcel Höche erging es besser. Er erwischte zwar kein perfektes Rennen, doch zeigte sich mit dem 22. Platz zufrieden. Sieger wurde der im Trailrunning noch eher unbekannte Belgier und Skimo-Athlet Maximilian Drion Du Chapois. Im Medaillen-Spiegel belegte am Ende Italien Platz 1 vor Frankreich und der Schweiz.

Auch wenn die große Trailrunning-Elite nicht zugegen war, so ließ sich bei diesen erstmalig unter dem Dach der European Athletics stattgefundenen Europameisterschaften doch eine Zunahme an Professionalität erkennen. Die Zieleinläufe und Preis-Zeremonien waren dem Anlass angemessen pompös. Außerdem wurde an allen drei Tagen ein Livestream mit durchaus ansprechenden Live-Bildern angeboten.

Stubai Ultra Trail

Von Innsbruck auf den Stubaier Gletscher führt die längste Strecke (66 km und 4700 Höhenmetern) dieses Events. Urban2Glacier ist daher das Motto des Stubai Ultratrails. Der Lokalmatador Christian Stern startete dieses Jahr zum inzwischen dritten mal bei seinem Heimrennen. Nach einem dritten und einem zweiten Platz, lief er diesmal als erster in das Ziel auf 2.960 Metern Seehöhe ein. „Ein Traum geht in Erfüllung. Ich habe schon auf einen Sieg spekuliert, bin aber zwischendurch umgeknickt und hatte bei den Downhills heftige Schmerzen. Umso glücklicher bin ich, es geschafft zu haben. Es war gewaltig!“ berichtet er. Zweiter wird Martin Pfeffer aus Deutschland vor dem Österreicher David Wöhrer. Ein echter Coup gelang der in Innsbruck lebenden Heidi Annemarie Schwartz. Die Skinfit Athleten gewann das Rennen und distanzierte die favorisierte Ex-Weltmeisterin Ragna Debats um ganze 15 Minuten. Die sympathische Norddeutsche berichtet: „Das war mein bisher längstes Rennen mit den meisten Höhenmetern. Um so glücklicher bin ich, dass ich den Vorsprung vor Ragna ins Ziel retten habe können, denn bei den Downhills holte sie immer wieder mächtig auf.“

Über die 32 Kilometer Distanz gab es zwei souveräne Siege. Der Schotte und Adidas Terrex Athlet Robbie Simpson gewinnt genauso wie Lisa Wimmer, die dieses Jahr schon einige Erfolge (1. Platz Ultratrail Fränkische Schweiz, 2. Platz Chiemgau Trailrun 42k) einfahren konnte.

Über 20 Kilometer siegte der Tscheche Thomas Hudec knapp vor dem Stubaier Alexander Hutter. Bei den Frauen setzte sich Sarah Kistner souverän durch. Der 19 jährige Lukas Schwella, von unserem TRAIL x Salomon Rookie Team, wurde starker Gesamt-Vierter.

Den Vertical gewannen die Südafrikanerin Biana Tarboton (Adidas Terrex) und der Innsbrucker Philipp Brugger (Millet).

Alle Ergebnisse findet ihr hier

SUT_2022_Christian_Stern
SUT_2022_Gewinnerin_Heidi Annemarie Schwartz
Stubai Ultra Trail 2022
Stubai Ultra Trail 2022
Stubai Ultra Trail 2022
Stubai Ultra Trail 2022
Stubai Ultra Trail 2022
Stubai Ultra Trail 2022
Stubai Ultra Trail 2022
Stubai Ultra Trail 2022
Stubai Ultra Trail 2022
Stubai Ultra Trail 2022

Bilder: Andi Frank 

Brixen Dolomiten Marathon

Mit zwei Favoritensiegen ging am Samstag die 12. Ausgabe des Brixen Dolomiten Marathons zu Ende. Andreas Reiterer, der eine Woche zuvor aufgrund von Rückenproblemen den Lavaredo Ultratrail vorzeitig beenden musste, bewältigte die 42,2 km lange Strecke mit 2450 Höhenmetern bei Kaiserwetter und hochsommerlichen Temperaturen in 3:43.11 Stunden, während die aus München stammende – aber mittlerweile zum Teil in Gossensaß lebende – Severine Petersen das Ziel nach 4:38.32 Stunden erreichte. Insgesamt waren über 1200 Athletinnen und Athleten während des großen Lauf-Wochenendes in der Domstadt im Einsatz. 

Alle Ergebnisse findet ihr hier

Bild: Brixen Dolomiten Marathon

Ultratrail Snowdonia by UTMB

Nach den drei großen Rennen des letzten Wochenendes war dieser Ultratrail in Wales eher einer der Unbekannteren innerhalb der UTMB World Series. Dementsprechend fanden sich unter den Siegerlisten auch eher nationale als internationale Top-Läufer. Die 100 Meilen Distanz musste leider aufgrund von sehr schlechten und gefährlichen Wetterbedingungen abgebrochen und vorzeitig beendet werden.

Alle Ergebnisse findet ihr hier

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Bilder: Ian Corless