Sensationell: Daniela Oemus erste deutsche Siegerin in Zegama

Zegama

Dauerregen und eine durchweg aufgeweicht-glitschig-nasse Strecke sorgten dafür dass die schwierigsten Kilometer des legendären Trail-Marathons gestrichen und die Strecke damit leicht entschärft wurde. Die sehr schwierig zu laufenden Downhills wurden bei diesen Bedingungen natürlich noch selektiver und renn-entscheidender, als sie ohnehin schon sind. Und am Ende waren es tatsächlich zwei ausgewiesene Downhill-Spezialisten, die sich den Sieg holten. Dass Manuel Merillas wahrscheinlich der schnellste Downhill-Trailrunner weltweit ist, war uns bewusst, aber als wir Daniela Oemus im Livestream minutenlang diesen wahnsinnig schwer zu laufenden Downhill runter tänzeln sahen, blieb uns doch das eine oder andere mal der Mund offen stehen. Doch von vorn: Nach rund 20 Kilometern übernahm Daniela sensationell die Führung in einem sicher nicht außergewöhnlich stark, aber doch sehr auserlesen, besetztem Frauenfeld. Von da an baute sie ihre Führung im technischsten Abschnitt immer mehr aus. Bei den Männern ging es etwas knapper zu. Nachdem Remi Bonnet im ersten Uphill erwartungsgemäß das Tempo bestimmte und diese Fürung auch lange Zeit behaupten konnte, kamen ihm die Konkurrenten immer näher umso länger und technischer das Rennen wurde. Bei circa 30 Kilometer war der Ausgang des Männer-Rennens dann mehr als offen. Jonathan Albon, Elhousine Ellazaoui, Manuel Merillas und Robert Pkemoi waren nahezu gleich auf. Am Ende setzte sich der Spanier und Downhill-King Merillas vor Elazzaoui und Albon durch. Der in Innsbruck lebende Thomas Roach wurde Achter.

Auch wenn Daniela auf den letzten etwas einfacheren Kilometern noch etwas Vorsprung auf ihre Verfolgerin Caitlin Fielder aus Neuseeland verlor, rettete sie den Sieg übers Ziel und durfte sich im Ziel über den sicherlich größten Erfolg ihrer Karriere freuen. Einfach nur sensationell. Wir ziehen den Hut!

Dass Daniela bei den Weltmeisterschaften in Innsbruck/Stubai nicht die deutschen Farben tragen wird, ist mehr als bedauerlich. An ihrer Bereitschaft die WM zu laufen, lag es nicht. Tatsächlich konnte sie aufgrund einer Verletzung im Frühjahr keinen geforderten Leistungsnachweise erbringen (Hannover Marathon oder Ötzi Trailrun standen auf dem Plan). Das am Ende der Start der deutschen Läuferin, mit den wohl besten Chancen beim Short Trail in die vordersten Platzierungen zu laufen, an einer bürokratischen Hürde scheitert, ist schade und zeigt einmal mehr wo das Problem beim DLV und den Verantwortlichen liegt.