Langsam aber sicher neigt sich der Sommer dem Ende zu, aber am vergangenen Wochenende wurde nochmal einiges geboten auf den Trails. Besonders in den Alpen gab es gleich mehrere attraktive Event-Angebote zwischen denen man, trotz nicht immer optimalem Wetter, wählen konnte.
Transalpine Run
Beim Transalpine Run ging es am Samstag auf die achte und letzte Etappe. Nachdem es in den Vortagen noch zu Streckenänderungen aufgrund schwieriger Witterungsverhältnisse kam, konnte die letzte Etappe nach Vals in Südtirol auf der attraktiven Originalroute durchgeführt werden. Einen ausführlichen Bericht über das komplette Acht-Tage-Erlebnis und wie feuchtfröhlich die Finisher-Party letztendlich war, findet ihr im kommenden TRAIL. Das Team Trail Magazin, bestehend aus Chefredakteur Denis Wischniewski und Freund Till Kürschner, werden berichten. Daher beschränken wir uns in diesen Race-News auf die Nennung der Sieger:
Gesamtsieger in der Kategorie Men und schnellstes Team überhaupt wurde das Team F7/Coros bestehend aus den beiden Österreichern Alexander Hutter und Elias Feineler. Besonders auf den alpineren letzten Etappen konnten sie ihre Stärken ausspielen und entrissen dem bis dahin Top-Platzierten Brüder Team M-Motion Design (Stefan und Markus Bergler) die Führung.
Bei den Damen siegte das Team vom TAR Hauptsponsor Dynafit, bestehend aus den US-Amerikanerinnen Rea Kolbl und Erin Ton.
Sehr souverän und mit großem Vorsprung gewann die Mixed Wertung das Team Volkswagen R, welches sich erst kurz vor Beginn des TARs gefunden hatte. Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Team-Partner Florian Reichert, stand Sebastian Hallmann mit Ida Sophie Hegemann am Start im Allgäu. Diese sprang kurzfristig ein und machte ihr DNF beim CCC mit diesem Sieg in der Mixed-Kategorie schnell vergessen.
Bilder: Andi Frank
Skyrunning World Championships
Nachdem es dieses Jahr bei der Skyrunner World Series kein einziges Rennen in Italien gab, fanden wenigstens die Skyrunning Weltmeisterschaften im Mutterland des Skyrunning statt. Um genau zu sein beim Bettelmatt Skyrace im Piemont. Über die Disziplinen Vertical Key, Sky und Skyultra liefen Teilnehmer aus 35 Nationen um die Medaillen. Das deutsche Team, um Marcel Höche und Wendall Lorenzen nahm mit einer kleinen Delegation aus drei Läufern und einer Läuferinnen teil. Die größten Medaillenchancen hatte wahrscheinlich der Allgäuer Jojo Klein, der über die Skyultra Distanz startete. Lange Zeit lief er auch auf dem Silberrang, bis ihn bei Kilometer 35 schließlich ein Sturz der im Krankenhaus endete, zum DNF zwang. Die beiden Italiener Cristian Minoggio und Giuditta Turini holten sich souverän den Sieg in dieser Kategorie. Die kürzlich von Berlin nach München umgezogene Lisa Risch belegte Platz 22.
Beim kürzeren Skyrace gewann der Schweizer Roberto Delorenzi vor Frederic Tranchand (Frankreich) und Ruy Ueda (Japan), sowie die Rumänin Denisa Dragomir vor Patricia Pineda (Spanien) und Martina Cumerlato (Italien). Das österreichische Nationalteam schlug sich wacker und errang mit Sebastian Falkensteiner auf Platz 12 und Dominik Matt auf Rang 20 Achtungserfolge. Einziger Deutscher Starter beim Skyrace, Marcel Höche, erreichte Rang 33.
Bilder: Ian Corless
Wildstrubel Trail by UTMB
Einmal um das Wildstrubel und das Crans Montana Massiv mitten in der Schweiz ging es bei diesem zur UTMB World Series gehörenden Ultratrail. Aufgrund der guten Erreichbarkeit waren auch viele deutschsprachige Starter bei der Premiere am Start. Unter anderem, um eine der letzten Chancen zu nutzen UTMB Running Stones zu sammeln. Matthias Krah beispielsweise, der den stark besetzten 100er auf einem stark 7. Platz beendete, während David Hauss (Frankreich), Jonathan Schmid (Schweiz) und Sange Sherpa (Nepal) auf die Podiumsplätze liefen. Die Britin Amelia Watts siegte mit großem Vorsprung bei den Frauen. Die deutsche Lara Rheinemann belegte hinter Mylene Crettenand (Schweiz) den dritten Platz. Über die 50 Kilometer lief Benedikt Hoffmann, der seine Zeitstrafe beim OCC so schnell wie möglich korrigieren wollte, aufs Podium. Nur die Franzosen Antoine Charvolin und Kevin Vermeulen waren schneller. Die Schweizerin Mirjam Niederberger siegte bei den Frauen. Diese Premiere überzeugte nicht nur mit wunderschönen alpinen Pfaden jenseits der 2000 Meter, sondern führte auch durch mehrere besonders malerische Schweizer Bergorte, wie Kandersteg, Leukerbad, Lenk und Adelboden.
Bilder: UTMB
Adidas Infinite Trails
Das von Adidas Terrex jährlich ausgerichtete Team Race ging dieses Jahr schon in seine vierte Ausgabe. Immer drei Läufer bilden ein Team. Ein jeder muss ausgehend vom malerischen Bad Hofgastein einen Loop bewältigen. Während früher noch alle nacheinander als Staffel liefen, starten inzwischen alle drei Loops gemeinsam und die Zeiten werden am Ende addiert. Den mit 21 Kilometer kürzesten Loop über den ausgesetzten Grasgrat des Gamskarkogels entschied der Terrex-Athlet Christoph Lauterbach für sich. Seine Teamkollegen Kimi Schreiber und Adrian Niski waren ähnlich flott unterwegs. Niski lief auf dem längsten Loop über den spektakulären Stubnerkogel-Gipfel die zweitschnellste Zeit. Nur der Schweizer Skibergsteiger und Terrex Athlet Werner Marti war noch schneller unterwegs. Kim Schreiber ließ über die M-Distanz alle Frauen hinter sich, sodass sich das Team den ersten Platz in der Mixed Wertung sicherte. Den zweiten Platz belegten ein Team mit international klangvollen Namen: Western States Siegerin Ruth Croft startete in einem Team mit der Südafrikanerin Toni McCann und dem jungen aufstrebenden Allgäuer Sven Koch.
Die Men Kategorie gewann das Team um Werner Marti, welches sich mit Cordis Hall (USA) und Jeshurun Small (USA) ebenfalls nur aus Terrex Athleten zusammensetzte. Die Damenwertung gewann kein Terrex team. Das deutsche Team um Maria Müller, Miria Meinheit und Melina Vollmer gewannen mit einer addierten Zeit von 13h35:59. Alle Sieger:innen durften sich bei der fast schon legendären Siegerehrung im Pool der Therme Bad Hofgastein mit Bier- und Wasserduschen feiern lassen.
Fotos: infinite Trails
Südthüringentrail
Wichtel-, Riesen- und Heldentrail heißen die drei Distanzen dieses inzwischen mehr als etablierten Trail Events im Thüringer Wald. Letztes Jahr noch Austragungsort der deutschen Ultratrail Meisterschaften, konzentrierte sich das Starterfeld dieses Jahr wieder auf ein lokaleres aber hochkarätig besetztes Läuferfeld. Die Königsdistanz über 65 Kilometer und knapp 2500 Höhenmeter gewannen Claudi Althanß und Daniel Greiner. Alexander Sellner und Giedre Kubiliute siegten über die den Riesentrail, genauso wie Elisa Ritter und Llewellyn Groeneveld über den 17 Kilometer langen Wichteltrail.