Das letzte internationale Trailrunning Event des Jahres findet traditionell in Südafrika statt. Obwohl der Ultra Trail Cape Town, früher Teil der Ultra Trail World Tour, nicht Teil der UTMB World Series (aktuell gibt es kein afrikanisches Rennen) ist, fanden sich einige Elite-Athleten unweit des Kaps der guten Hoffnung ein, um auf insgesamt fünf Distanzen den und die Sieger:in auszulaufen.
100 Kilometer
Nachdem er die Weltmeisterschaft aus persönlichen Gründen ausgelassen hatte, wollte Hannes Namberger das Jahr nicht ohne Ausrufezeichen zu Ende gehen lassen. Beim UTCT startete er mit der Startnummer 1 auf die 100 Kilometer Distanz. Während er sich zu Beginn noch mit dem Franzosen Sebastian Spehler die Führung teilte, wurde spätestens nach der Hälfte des Rennens der Russe Dimitry Mityaev sein ärgster Konkurrent. Besonders im Uphill hatte Hannes, dem seine Fußverletzung vom UTMB immer noch etwas zu schaffen machte, Schwierigkeiten dem Terrex Athleten zu folgen. Im Downhill aber war er der Schnellere. Die Mischung aus Kampf gegeneinander und Zusammenarbeit der beiden Ausnahmeläufer– die US-Boys Drew Holmen und Jared Hazen waren den Beiden dicht auf den Fersen– ergab am Ende keinen eindeutigen Sieger. Auf den letzten 10 Kilometern beschlossen sie, dass Rennen gemeinsam zu beenden. Im Nachhinein betonten beide, dass dieser gemeinsame Zieleinlauf, der in anderen Sportarten zumeist undenkbar ist, genau der Grund ist warum sie den Sport Trailrunning so lieben. Dritter wurde Drew Holmen vor Jared Hazen.
Bei den Frauen lag die La Sportiva Athletin Mimmi Kotka lange Zeit in Führung, bevor ab der Hälfte die Französin Camille Bruyas übernahm und sich bis zum Ziel deutlich absetzte und schließlich mit 20 Minuten Vorsprung vor der Schwedin siegte. Die beiden Russinnen Varvara Shikanova und Ekatarina Mityaeva belegten Rang drei und vier.
55 Kilometer
Über fast alle Distanzen war das Adidas Terrex Team außerordentlich stark vertreten. Besonders über die 55 Kilometer. Hier wurde Robbie Simpson seiner Favoritenrolle gerecht und siegte souverän. Zwei weitere Terrex Läufer, Jeshurun Small (USA) und Marcel Höche (Deutschland), liefen auf Rang 2 und 4. Dritter wurde der Däne Mads Louring. Erwähnenswert: Trailrunning-Legende Anton Krupicka belegte Rang neun und war nur 11 Minuten schneller als die Damen Siegerin. In einem äußerst spannenden Zielsprint setzte sich die Lokalmatadorin Landie Greyling um nur wenige Sekunden gegen Kim Schreiber durch. Letztere hatte zuvor wie die sichere Siegerin ausgesehen, erlitt aber aufgrund von Hydrierungsproblemen einen Einbruch im letzten Anstieg und musste sich sogar mehrere Minuten hinsetzen und zwei Läuferinnen passieren lassen, bevor sie sich erholen konnte, zur Aufholjagd ansetzte und das Happy End nur um 5 Sekunden verpasste.
Fotos: Ultratrail Cape Town
35 Kilometer
Als letzter Wettkampf fand am Sonntag schließlich noch die 35 Kilometer Distanz statt. Der Italiener und Terrex-Athlet Martin Dematteis siegte. Sein Bruder Bernard absolvierte zwar ebenfalls die gesamte Distanz und lief gemeinsam mit Martin ins Ziel, ist aber auf der Ergebnisliste aus uns unbekannten Gründen mit Withdrawn gekennzeichnet. Dritter hinter Colin Kanyimo wurde Janosch Kowalczyk. Ein respektables Ergebnis für den Ultraläufer aus Stuttgart. Auch bei den Damen dominierten die Läuferinnen von Adidas Terrex. Jasmin Nunige aus der Schweiz gewann, während die Deutsche Diona Gorla Rang drei belegte. Nur die Südafrikanerin Rebecca Kohne konnte sich noch dazwischen schieben.
100 Meilen
Erstmalig gab es in Südafrika auch eine 100 Meilen Distanz. Das, wie auch auf den anderen Distanzen, üppige Preisgeld sicherte sich hier die US-Amerikanerin Hillary Allen, die Overall Platz vier belegte und der Grieche Fotis Zisimopoulos.