MAUDE MATHYS STELLT BESTZEIT BEI DEN FRAUEN AUF UND KILIAN JORNET BRICHT 16-JAHRE ALTENSTRECKENREKORD FÜR SEINEN SIEBTEN SIERRE-ZINAL SIEG.
Vater werden ist nicht schwer – Vater sein dagegen sehr. Na ja, wie auch immer – Kilian Jornet schöpft jedenfalls sehr viel Energie aus seiner jüngsten “Papaschaft” und läuft fokusiert und stark wie nie zuvor. Dass Wyatts Streckenrekord einmal ernsthaft in Gefahr geraten könnte, war jedenfalls eher unwahrscheinlich.
Jornet hatte sich auf das 31km lange Sierre-Zinal Rennen mit einem dezidierten Trainingsplan vorbereitet, denn er wusste, dass der Rekord von Wyatt anders nicht zu schlagen war. Er reduzierte seine Wettkampfteilnahmen in dieser Saison und fokussierte sein Training um zu sehen,wie schnell er potentiell laufen konnte.„Normal laufe ich durchschnittlich 15 Rennen im Jahr. Es gab aber auch schon Jahre, in denen ich, Trail Running und Skimountaineering zusammengenommen, 50 Rennen bestritten habe, sodass keine Zeit zum Trainieren blieb.Du wechselst dann nur zwischen Renn-und Recovery-Phase”, sagte Jornet nach seinem Sieg.„Dieses Jahr habe ich mich aufs Training konzentriert um zu sehen, welchen Unterschied das für die Wettkampfleistung ausmacht. Mein Ziel ist immer der Sieg, aber ich plane jedes Rennen strategisch um nicht gänzlich an den Anschlag gehen zu müssen,da ich weiß, dass ein weiteres Rennen bald ansteht, manchmal sogar schon in der nächsten Woche. Dieses Jahr wollte ich Alles geben, ohne an das nächste Rennen zu denken.So war ich sechs Minuten schneller, als meine persönliche Bestzeit hier. Der Trainingsplanscheint also aufgegangen zu sein.Ich vermutetezwar, dass ein neuer Rekord im Rahmen des Möglichen lag, aber dachteauch, dass ich mich hier im Sekundenbereich bewegen würde.“Nach seinem 2019-Debüt beim Zegama-Aizkorri Mountain Marathon im Juni, war dies Jornet’szweiter Golden Trail World Series Sieg der Saison. Als Nächstes richtet er seine Aufmerksamkeit auf das älteste Trail Rennen in Amerika und gleichzeitig den fünften Stopp der Golden Trail World Series, den Pikes Peak Mountain Marathon in Colorado am 25. August.Mathys stellte im Wettkampf der Frauen sicher, dass Jornet nicht der einzige war, der an diesem Tag einen Rekord brach. Ihre Zeit von 2:49:20 war fünf Minuten schneller als dieihrer Landsmännin Judith Wyder (Team Salomon), die in 2:54:20 ins Ziel kam. Beide schlugenden bestehendenStreckenrekord von 2:54:26 –Mathys sogar mit 5 Minuten und 6 Sekunden.Mathys wurde beim Dolomyths Sky Run in Italien vor ein paar Wochen Dritte, doch am Sonntag nutzte sie ihre Stärke im Uphill um frühzeitig einen Vorsprung zum Gesamtfeld herauszulaufen. Sie lag am Chandolin Checkpoint drei Minuten in Führung und blieb für den Rest des Feldes das gesamte Rennen außer Sichtweite. Italiens Silvia Rampazzo (Team Tornado) wurde mit einem weiteren starken Rennen in der GoldenTrail World Series mit 2:56:17 Dritte. Ruth Croft (Team Scott) zeigte ihre Konsistenz mit einem vierten Platz nach 3:01:56 während Frankreichs Anais Sabrié in 3:01:58 Fünfte wurde.
Fotos: Philipp Reiter, Jordi Saragossa